Wir brauchen Schiedsrichter
- Klaus Mohr
- vor 2 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Hallo zusammen,
Ich bin Fabian, 22 Jahre alt, und seit fast neun Jahren mit Leidenschaft Schiedsrichter. Fußball prägt mein Leben schon seit meiner Kindheit, allerdings auf eine etwas andere Weise als bei den meisten. Nachdem ich bis zur B-Jugend gespielt hatte, entdeckte ich meine neue Rolle auf dem Platz – als Schiedsrichter. Schon in der C-Jugend absolvierte ich meinen Schiri-Schein. Während andere noch spielten, leitete ich bereits D- und C-Jugend-Spiele und wusste bald, dass der Fußball für mich nicht Vergangenheit, sondern eine neue Form der Leidenschaft war.
Warum pfeifen? Weil ich Fußball liebe.
Für viele ist Schiedsrichtersein nur was für Leute, die zu langsam zum Spielen sind. Totaler Quatsch. Ich hab mich ganz bewusst fürs Pfeifen entschieden – weil ich Fußball liebe, weil ich gerne Verantwortung übernehme und weil ich gemerkt hab: Ich kann das. Ich kann Spiele führen, Entscheidungen treffen, ruhig bleiben, wenn andere es nicht mehr sind – und gleichzeitig ein Teil vom Spiel bleiben.
Jede Partie ist anders. Mal hektisch, mal ruhig. Mal voller Emotionen, mal richtig fair. Du weißt nie vorher, was auf dich zukommt. Genau das macht’s spannend. Und ehrlich: Dieses Gefühl, ein intensives Spiel sauber über die Bühne gebracht zu haben – das ist einfach stark.
Keiner pfeift allein – auch wenn’s manchmal so aussieht
Ich bin inzwischen in der Landesliga unterwegs, aber der Weg dahin war nicht einsam. In der Schiedsrichter-Gruppe hab ich Leute kennengelernt, die genauso ticken wie ich. Es gibt Lehrgänge, Förderprogramme, viel Austausch – und oft auch einfach gute Gespräche nach dem Spiel oder gemeinsamen Ausflügen.
Und ein echtes Highlight: Die Fahrten zu Spielen im Gespann. Wenn wir zu dritt unterwegs sind, ist das jedes Mal ein kleiner Ausflug mit Fußball-Atmosphäre. Man trifft sich vorher, fährt gemeinsam los, redet über alles Mögliche – Fußball, Alltag, auch mal Quatsch. Nach dem Spiel gibt’s Feedback, vielleicht noch ’nen Döner auf dem Rückweg – das ist Gemeinschaft pur. Für mich sind das oft die besten Momente am Schiri-Dasein.
Und jetzt mal Klartext: Wir brauchen Leute wie dich.
Ja, du. Denn Schiedsrichter fehlen überall. Es werden ständig Spiele verlegt oder ohne neutrale Leitung gespielt, weil einfach niemand da ist. Dabei ist der Einstieg wirklich einfach: Ein Lehrgang, ein paar Regelstunden – und du bist dabei.
Also: Wenn du Fußball liebst, gerne Entscheidungen triffst, dir nicht zu schade bist, Verantwortung zu übernehmen – dann geh den Schritt. Es lohnt sich.
Vielleicht sehen wir uns bald. Auf dem Platz. Als Kollegen.
Sportliche Grüße
Fabian

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